Moxibustion

Bei der Moxibustion handelt es sich um einen Teilbereich der Traditionellen Chinesischen Medizin. Bei diesem Heilverfahren werden Akupunkturpunkte erwärmt, und wie bei der Nadelakupunktur handelt es sich auch hier um eine jahrtausendealte Methode.
Die Erwärmung geschieht durch das Abbrennen von Moxakraut, wofür Beifuß (Artemisia vulgaris) verwendet wird. Die Heilpflanze wird getrocknet und dann zu verschiedenen Formen von Moxa verarbeitet, meist Kegel oder sog. Moxazigarren.
Nach der traditionellen Vorstellung werden durch die erwärmende, yangstärkende und feuchtigkeitsvertreibende Wirkung vor allem Kälte-, Wind- und Feuchtigkeitserkrankungen behandelt. Nach westlicher Vorstellung werden durch die lokale Wärmezuführung eine regionale Mehrdurchblutung und die Stoffwechselaktivität angeregt. Eine systemische Wirkung wird dabei über die Reflexzonen und Stimulation des Immunsystems erreicht.

Moxibustion gegen Erkrankungen aufgrund von Kälte oder Feuchtigkeit
Die Traditionelle Chinesische Medizin gibt an, dass die Moxibustion das Yang stärkt. Dieses vertreibt Kälte und Feuchtigkeit aus den Meridianen. Auch ein stagnierendes Qi (Lebensenergie) wird so wieder ins Fließen gebracht. Aus westlicher Sicht verbessert die Moxibustion hauptsächlich die Gewebedurchblutung und beruhigt. Aus chinesischer Sicht ergeben sich für dieses Heilverfahren in erster Linie folgende Anwendungsbereiche:

  • chronisches Asthma
  • chronische Bronchitis
  • chronischer Durchfall
  • Schwächezustände nach anderen chronischen Erkrankungen
  • andere Erschöpfungsreaktionen

Indirekte Moxibustion
Bei der indirekten Moxibustion, wie wir sie anwenden, entsteht keine direkte Berührung des Moxakrauts mit dem Körper. Bei der Behandlung werden durch das Abbrennen einer Moxazigarre (in dünnes Papier gerollte Moxastange) über einem Meridian die Akupunkturpunkte angeregt oder sediert.
Eine qualitativ hochwertige Moxa verbrennt mit einem typischen Geruch, der an hochwertige Räucherstäbchen erinnert. Moxibustion wird von den meisten Patienten als sehr angenehm empfunden.
Streng genommen lässt sich die Moxibustion kaum von der Akupunktur trennen, denn die theoretischen Grundlagen der Medizin, auf der die Moxibustion beruht, ist die klassische chinesische Medizin (TCM und japanische Medizin als Unterkategorien). Im Chinesischen wird sie daher auch mit ZhenJiu bezeichnet, das entspricht der Übersetzung in Aku-Moxa-Therapie.
Die beim Verbrennen entstehende Wärme dringt sehr tief ins Gewebe ein, vergleichbar mit Infrarotwärme. So kann mit Moxa dem Akupunkturpunkt Wärme und Energie zugeführt werden. Von der Art der Moxibustion hängt ab, ob die wärmende Eigenschaft im Vordergrund steht oder die nährende, energieauffüllende und bewegende Fähigkeit. Gerade bei geschwächten Patienten mit Mangelsyndrom ist daher die Moxibustion der reinen Akupunktur oft vorzuziehen.

Nicht angewendet wird die Moxibustion im Gesicht, am Schädel und in der Nähe von Schleimhäuten. Der Nabel, der für die Akupunktur verboten ist, ist dagegen ein wichtiger Anwendungspunkt.

Selbstbehandlung ist möglich
Eine Selbstbehandlung mit Moxibustion ist möglich und hat sich als sinnvoll erwiesen. Hierfür wird dem Patienten das Wesen und die Funktionsweise der Moxibustion erläutert und gezeigt. Dann markieren wir ausgewählte Akupunkturpunkte mit einem Filzstift, die der Patient nach Waschen oder Duschen nachzeichnen muss. So können Sie zu Hause die mitgegebene Moxazigarre abbrennen. Deutliche Besserung der Symptome zeigte sich bei dieser Art der Moxa-Behandlung bei Patienten mit Schwächestörungen (nach der TCM).



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