CranioSacrale Therapie

CranioSacrale Therapie ist die manuelle (mit den Händen) Behandlung des CranioSacralen Systems - und den damit zusammenhängenden Strukturen - mit Behandlungstechniken, die von Dr. John E. Upledger beschrieben und weiterentwickelt worden sind.

Die Behandlung ist system- statt symptomorientiert. Das heißt, dass der Behandler die für die Therapie notwendigen Behandlungsparameter aus den Gegebenheiten innerhalb des CranioSacralen Systems bezieht und über die systematische Behandlung dieses Systems einen indirekten Einfluss auf Symptome des Menschen nimmt. Es wird somit nicht eine Krankheit, sondern ein System behandelt.

Das CranioSacrale System ist die Umgebung, worin das zentrale Nervensystem sich befindet und funktioniert. Es besteht aus den Hirn- und Rückenmarkshäuten mit ihren knöchernen und Weichteilverbindungen sowie aus allen der Herstellung, Zirkulation und Wiederaufnahme der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit dienenden Strukturen.

Das Behandlungskonzept wurde von Dr. Upledger in den Jahren 1976-1983 während seiner Forschungsarbeit über die craniale Osteopathie an der Michigan State University (USA) entwickelt und dokumentiert. Seitdem wird das Konzept von Dr. Upledger stetig weiterentwickelt, dokumentiert und von den weltweit gegründeten Upledger Instituten gelehrt.

Das Ziel in der Anwendung der Methode ist die Wiederherstellung der individuellen optimalen Harmonie innerhalb der Person und insbesondere innerhalb des CranioSacralen Systems im Sinne eines Spannungsausgleiches. Hierzu werden manuelle Techniken mit gering dosiertem Therapiedruck angewandt. Innerhalb der SomatoEmotionalen Entspannung sind zudem verbale Interaktionen möglich. Diese Entspannung kann zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit des zentralen Nervensystems und damit einhergehenden Beschwerden führen.

Möglichkeiten und Grenzen der Therapie

Alle Symptome, die auf eine mögliche Abnahme der Leistungsfähigkeit des Nerven- und Hormonsystems zurückgeführt werden können, sind Indikationen für die überprüfung des Zustandes des CranioSacralen System, und dessen Behandlung mit Hilfe der CranioSacralen Therapie. Beispiele hierfür sind: Migräne und Kopfschmerzen, chronische Nacken- und Rückenschmerzen, stress- und spannungsbedingte Störungen, koordinative Störungen, insbesondere im Säuglingsalter, Zustand nach einem Trauma von Gehirn und Rückenmark, Dysfunktionen des zentralen Nerven- oder des Hormonsystems, Konzentrations-, Lern- und Sprach-, Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten, orthopädische Probleme des Rückens, chronische übermüdung oder Erschöpfung und funktionelle vegetative Dysfunktionen.

Die Methode besteht aus Techniken zur Beurteilung und Behandlung, die nach ihrem Anwendungsort eingeteilt werden:

1. die meningealen Umhüllungen des zentralen Nervensystems 2. Knochen, mit meningealen Ansätzen (Neuralschädel, Wirbel, Sacrum, Os coccygis) und deren Verbindungen
3. Weichteile mit direkten Verbindungen zu den Meningen (z.B. suboccipitale Muskulatur, Nervenscheiden)

Nach ihrem Vorgehen oder ihrer Wirkung können sie eingeteilt werden in Techniken zur:
1. überprüfung und Verbesserung der Dehnfähigkeit, Spannung und Beweglichkeit (Techniken mit Richtungsvorgabe)
2. Unterstützung von Entladungsphänomenen (Lösen einer EnergieZyste, SomatoEmotionale Entspannung und Arbeit mit inneren Bildern)

Ob und wie eine CranioSacrale Therapie durchgeführt wird, hängt von den Befunden während der Untersuchung des CranioSacralen Systems und den damit zusammenhängenden Strukturen ab.

Die hierfür gültigen Kriterien sind:
1. Gewebespannung
a. Dehnfähigkeit des Gewebes
b. Komprimierbarkeit des Gewebes
2. Qualität des CranioSacralen Rhythmus
a. Amplitude
b. Körpereigene Energie
3. Integration der Vektoren und Achsen (energetische Linien des Körpers).

Der Therapeut klärt jeden Patienten über die Behandlungsmethode eingehend auf. Hierbei verweist er auf die für seine Arbeit geltenden Ordnungen des Verbandes.

Der Therapeut bestimmt auf Grund seines Befundes eigenständig, welche Behandlungstechniken angewandt werden. Er kann innerhalb der Durchführung einer Technik beschließen, dass eine andere Technik sinnvoller wäre und dementsprechend einen Technikwechsel vollziehen.

Die Kontraindikationen für die Ausführung von Untersuchungs- und Behandlungstechniken der CranioSacralen Therapie sind vor allem - aber nicht ausschließlich - Situationen, in denen das Nervensystem geschädigt wird oder werden könnte. Hierzu gelten insbesondere: akute oder subakute Stadien intracranieller oder intraspinaler Blutungen, Tumoren, Entzündungen, ödeme, Hämatome oder Aneurysmen; Frakturen des Schädels, Sacrums, Coccygis oder der Wirbelsäule; Kompressionen des Gehirns, der Medulla oblongata oder des Rückenmarks; andere Verletzungen und Krankheiten, die durch Kompressions- oder Dehnungskräfte verschlimmert werden oder werden können.

Findet innerhalb einer akzeptablen Behandlungszeit keine Verbesserung statt, die sich an den der Methode innewohnenden Kriterien ablesen lässt, ist eine Fortsetzung der CranioSacralen Therapie nicht angezeigt.
Der Behandler teilt dies dem Patienten - und wenn indiziert, dem überweiser - mit und wird nach Rücksprache die Behandlung beenden.



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